Die Monotypie
Der Begriff Monotypie hat seinen Ursprung im 17. Jahrhundert und ist auf den italienischen Künstler Giovanni Benedetto Castiglione zurückzuführen. Die Monotypie kann lediglich in einem einzigen Andruck ausgeführt werden (kann nicht wie herkömmliche Drucktechniken beliebig oft identisch im Mehrfachabzug gedruckt werden. Die Verbindung aus Malerei, Zeichnung und Grafik ist somit einem Original gleichzustellen. Die Verbindung zur Druckgrafik ist lediglich darin zu sehen, dass die Bildfläche in mittelbarer Arbeitsweise (nicht direkt auf dem Bildträger aufgetragen) erzeugt wird.
Zunächst wird ein Motiv oder eine Farbfläche auf einen nicht saugenden Untergrund wie z.B. Glas-, Acryl- oder Metallplatten gemalt. Die noch feuchte Farbe wird dann kopfüber auf dem Bildträger (Papier, Leinwand, etc.) mit Handabrieb (leichter bzw. unterschiedlich starker Andruck erzeugt unterschiedliche Halbtöne) oder mit Hilfe einer Druckerpresse abgedruckt. Mehrfarbige Monotypien erzielen Sie durch überlagernde Drucke mit unterschiedlich eingewalzten Druckplatten.
Alternativ wird Farbe auf die Druckplatte gleichmäßig aufgestrichen oder aufgewalzt. Auf die feuchte Farbe wird dünnes Papier gelegt und auf der obenliegenden Rückseite des Papiers wird das Motiv mit einem harten Gegenstand (Bleistift, Pinselrücken etc.) gezeichnet. Die Zeichnung wird auf diese Weise auf den unterliegenden Bildträger gedruckt. Weiche Zeichengeräte wie z.B. ein Graphitstick erzeugen weiche Lineaturen; harte Gegenstände wie z.B. Kugelschreiber hinterlassen scharfe klare Linien. Das Motiv kann alternativ in die noch feuchte Farbe auf der eingewalzten Platte gezeichnet werden. Auf diese Weise erzielen Sie bei Andruck auf dem Bildträger „farblose Rillen“ ähnlich einer Gravur.
Reizvolle Ergebnisse erzielen Sie durch überlagernde Andrucke beider Techniken.