Thomas Bichler verrät seine Top-Fotospots!

____________________

Lochau, Bregenzer Bucht

Wenn man Glück hat, dann erwischt man einen Nebeltag am Bodensee. Bregenz für sich ist ja schon eine Reise wert. Eine Fahrt auf den Pfänder – mit der großartigen Aussicht auf 240 Alpengipfel im Dreiländerblick zwischen Österreich, Deutschland und der Schweiz – oder ein Besuch der Bregenzer Festspiele sind „Must-Sees“ die man sich an schönen Tagen nicht entgehen lassen darf. Hüllt sich die Landschaft aber in einen grauen Schleier, dann heißt es den Fotorucksack packen und  das Ufer der Bregenzer Bucht erkunden. Zwischen Fischersteg und Strandbad Lochau gibt es zahlreiche Sujets im und am Wasser, die es wert sind das Stativ aufzubauen, passende Filter vorzusetzen und wunderbar minimalistische Fotografien entstehen zu lassen.  

Schrammsteine, Elbsandsteingebirge

Das Elbsandsteingebirge ist bestens bekannt. Der markante Tafelberg Lilienstein, die weltbekannte Basteibrücke (beide im Nationalpark Sächsische Schweiz) oder das eindrucksvoll geschwungene Prebischtor im benachbarten Nationalpark Böhmische Schweiz sind zigtausendfach fotografiert. Wer sportlich, trittsicher, schwindelfrei und zudem gewillt ist, seinen Rucksack über steile Leitern und schmale Pfade zu tragen, der steigt auf die Schrammsteine. Klar, auf dem anregend schmalen und hohen Felsgrat über dem Kurstädtchen Bad Schandau ist man an schönen Tagen auch nicht alleine. Doch wer sich die Mühe macht, an einem wolkenverhangenen Tag aufzusteigen, der erlebt die Felsenwelt aus einer ganz neuen, reduzierten Sicht. Wenn Wolkenfetzen um die Spitzen ziehen, sich in Kiefern verfangen, dann zeigt sich die an sich schon bizarre Felsenwelt in einer herrlich mystischen Atmosphäre.

Kieler Ufer, Kreideklippen Rügen

Unten lang oder oben lang? Gute Frage – für eine Wanderung unterhalb der leuchtend weißen Kreidefelsen auf Rügen muss alles passen und selbst dann bleibt ein Restrisiko. Aber keine Sorge, es gibt einen Wanderweg oberhalb der Klippen, der Dank herrlicher Aussichtspunkte und einiger Stichwege über kühn gebaute Treppenwege zum Kiesstrand jedem Fotografen mit guter Kondition das Erlebnis Kreideklippen hautnah ermöglicht. Wer gut zu Fuß ist, wählt das Kieler Ufer als Ziel. Nach der Wanderung durch beeindruckende Buchenwälder im Nationalpark Jasmund, die zum  UNESCO-Weltnaturerbe zählen, geht es mit Holztreppen, über Brücken und abschließend auf einer steilen Leiterntreppe hinab zum Wasser – und zum Wasserfall. Tatsächlich stürzt hier der Kieler Bach mit einer kleinen, höchst fotogenen Fallstufe zur Ostsee hinab. 

Kuhflucht-Wasserfälle, Bayerische Alpen 

Über drei Hauptfallstufen und insgesamt 270 Höhenmeter stürzen die Wasser des gerade aus einer Felswand im Estergebirge entsprungenen Baches dem Loisachtal bei Farchant entgegen. Kaum zu glauben, dass einer der höchsten Wasserfälle Deutschlands so leicht erreichbar ist. Ein breiter, bequemer Wanderweg zieht entlang des rauschenden Wildbaches durch Kiefernwälder aufwärts. Nur ab und an wird es kurz steiler. In einer halben Stunde kann man locker bis zur Hauptstufe schlendern. Aber wer will das schon? Hinter jeder Wegbiegung bieten sich schließlich neue Fotomotive. Ambitionierte Fotografen können hier locker einen ganzen Tag verbringen. Das Stativ mitzuschleppen lohnt sich, denn erst mit längeren Belichtungszeiten kommt die Wucht des Wassers so richtig zur Geltung.