Sebastian Hopp: Kursbericht

Jana

Smartphonefotografie


Kreativ fotografieren mit dem Smartphone in Hattingen (15.06.19 - 16.06.19)

Wie war’s? Feedback unserer Kunden sammeln wir bereits in den Kundenstimmen, die meine Kollegin Marion regelmäßig erfragt. Nach dem Workshop „Kreativ fotografieren mit dem Smartphone“ vom 15. bis 16.06. habe auch ich mal nach dem Hörer gegriffen, um Dozent Sebastian Hopp persönlich nach seinem Kurs zu befragen. Entstanden ist ein Interview und Kursporträt, in dem der Fotograf unter anderem verrät, wie so ein Workshop eigentlich abläuft, welche Fehler er am häufigsten beobachtet und was die artistravel-Fotokurse so besonders macht.

 

Hallo Sebastian, zum Einstieg: Wie fandest du den Kurs?

Der Kurs war super! Die Teilnehmer waren eine tolle Gruppe und auch das Wetter hat mitgespielt: Kein Regen, aber auch nicht zu warm. So konnten wir neben der Theorie auch viel draußen sein, auch abends. Insgesamt hat es wirklich Spaß gemacht.

Thema deines Kurses war das Fotografieren mit dem Smartphone. Was ist das Besondere an diesem Thema?

Das Fotografieren mit dem Smartphone ist weniger technisch, einfach aus dem simplen Grund, dass es nicht so viel Technik gibt. Das technisch perfekte Bild, das in manchen fotografischen Genres ständig angestrebt wird, gibt es hier einfach nicht. Davon kann man sich also frei machen, das ist mal sehr schön! Ich selbst kenne aus meinem eigenen Alltag als Architekturfotograf Situationen, in denen man drei Stunden im Morgengrauen auf einem Dach verbringt, nur um darauf zu warten, dass für ein einziges, technisch in Perfektion geplantes Bild auch die perfekte Wetterszenerie aufzieht. Da ist das Smartphone ein ganz anderer Rahmen, viel freier und natürlich viel spontaner. Da kann man sich aufs Wesentliche konzentrieren.

Wie kann man sich nun den Ablauf des Kurses vorstellen? Es waren zwei Kurseinheiten am Samstag und am Sonntag von 10:00 bis 16:00 Uhr geplant. Wie hast du diese Zeit gefüllt?

Am Samstag gab es zunächst das Kennenlernen. Da spricht man erstmal und wir haben Erwartungen, Wünsche und den Stand der Teilnehmer geklärt. Ich habe den Kurs zwar vorher schon strukturiert und kenne sein Ziel, aber ich lasse immer auch gewisse Freiräume. Mir ist es sehr wichtig, den Kurs auch den Teilnehmern anzupassen. In einer kleinen Gruppe lässt sich das besonders gut umsetzen.

Der Kurs bestand aus nur vier Teilnehmern. Das beeinflusst also schon die Dynamik?

Mit einer so kleinen Gruppe ist es etwas entspannter und ich kann mehr auf jeden eingehen. In diesem Kurs waren aber auch die Teilnehmer von sich aus sehr interessiert und aktiv, das hat den größten Einfluss. Alle haben sich von selbst eingebracht und auch untereinander ausgetauscht. Das ist eine sehr anregende Atmosphäre.

Zurück zum Ablauf: Wie ging es nach dem Kennenlernen weiter?

Für das Wochenende waren zwei Theorie-Teile eingeplant. Das muss auch sein, denn es gibt einige Dinge, die man einfach gehört haben sollte, bevor man loszieht und Bilder macht. Damit wir am Sonntag möglichst viel und frei fotografieren konnten, haben wir am Samstag einen größeren Theorieanteil gemacht. Der Ablauf am Samstag war zusammengefasst etwa: Kennenlernen, Theorie zur Technik, dann raus und praktisch fotografieren, Mittagspause und danach noch mal Theorie zur Gestaltung.  Im Anschluss an die offizielle Kurszeit am Samstag habe ich den Teilnehmern noch das Angebot gemacht, noch länger mit mir zu fotografieren. Daraufhin waren wir zu dritt noch mal im schönen Abendlicht unterwegs und sind danach gemütlich Essen gegangen.

Was gehört denn zu den Theorie-Punkten, von denen du sagst, dass jeder sie mal gehört haben sollte?

Im Technik-Theorieteil sind das in diesem Kurs natürlich ganz andere Sachen als sonst gewesen, denn am Smartphone gibt es ja, wie gesagt, gar nicht so viel Technik. Trotzdem gibt es auch am Handy bestimmte Punkte. Zum Beispiel ist es mit einem Handydisplay teilweise sehr schwierig, die Belichtung einzuschätzen und die Helligkeit passend zu kontrollieren: Ist das wirklich ein helles Bild oder ist das zu dunkel fotografiert? Da gibt es eine App, auf der man sieht, wie sich die Helligkeit verteilt. Und was kann ich am Smartphone ansonsten überhaupt einstellen?

Im Gestaltungs-Theorieteil meine ich Grundlagen wie den goldenen Schnitt oder die Drittelregel, das sollte man kennen. Oder wie sich Vorder- und Hintergrund verhalten, wie man Tiefe im Bild erzeugen kann, was Perspektiven bewirken und so weiter. Ich habe da eine Präsentation mit vielen Beispielen dabei. Danach geht’s aber immer auch raus!

Wie sah dann der zweite Kurstag aus?

Am Sonntag gab es durch die vorgezogene Theorie noch mal ein sehr aktives Programm mit viel praktischem Fotografieren draußen. Die Abschlusspräsentation haben wir ganz unkonventionell im Biergarten abgehalten, da in diesem Kurs ja jeder seine Bilder direkt auf dem Handy hatte. Das konnte man wunderbar einfach am Tisch herumgeben.

Und was passiert genau in den praktischen Kursteilen?

Auch die Praxis ist für mich zweigeteilt. Ich mache zuerst einen technisch-gestalterischen Praxisteil, das war ja schon am Samstag. Da werden dann einfach verschiedene Dinge aus der Theorie ausprobiert, zum Beispiel Perspektiven und Einstellungen. Da habe ich auch konkrete Aufgaben für die Teilnehmer.

Der zweite Teil am Sonntag war dann das „richtige“ Fotografieren. Das ist viel freier und individueller. Wir sind rumgeschlendert und haben einfach geschaut, was uns begegnet. Ich achte dann gezielt darauf, was die Leute interessiert, gucke mir an, was sie tun, und gebe noch weitere Tipps. Wenn mal jemand dabei ist, der Probleme hat, Motive zu finden, gebe ich auch da Anreize. In diesem Kurs haben allerdings alle schon ganz von selbst genug gefunden, was sie interessiert. Da waren alle mit Begeisterung dabei.

Grundsätzlich ist mir sehr wichtig, dass jeder Teilnehmer im Kurs etwas verfolgt, was er selbst wirklich gut findet und nicht nur versucht, weil ich es so angeordnet habe. Ein großer Teil meiner Bemühungen in einem Kurs besteht darin, herauszukitzeln, was die Teilnehmer gut finden. Oft ist ihnen das nämlich auch selbst im Vorhinein gar nicht so bewusst und ich kann ihnen da durch meine Beobachtungen helfen. Manchmal entdeckt jemand dann etwas ganz anderes für sich, als er vorher dachte.

Bietet die Umgebung in Hattingen denn auch für jeden etwas an?

Die Umgebung war schon sehr ansprechend und vielseitig. Es gibt in Hattingen eine sehr schöne Altstadt mit Fachwerk und Schieferdächern, alles ganz verwinkelt. Und drumherum ist aber auch die Ruhr, also der Fluss, und viel Grün, richtig Natur. Dazu gibt’s auch noch die Henrichshütte als echte Ruhrpott-Industrie.

Was sind die häufigsten Fehler, die du beobachtest?

Einmal, dass beim Porträt zu wenig auf den Hintergrund geachtet wird. Dann sieht nur die Person gut aus und durch ihren Rücken führt eine Straßenlaterne. Und auch das Platzieren der Person: Die wird oft einfach vor eine Wand oder vor einen Baum gestellt, anstatt Tiefe ins Bild zu bringen. Einige Teilnehmer bedenken außerdem immer wieder zu wenig, was sie selbst wirklich interessiert. Da wird dann erstmal alles fotografiert und erst nachher wirklich geguckt, ob da etwas für sie dabei war.

In diesem Kurs ist mir noch besonders aufgefallen, dass am Anfang die Motive viel über das Display gesucht wurden, anstatt das Handy beiseite zu legen und selbst zu gucken. Das war mit den Smartphones viel stärker als in Kursen mit „richtigen“ Kameras, bei denen die Teilnehmer meist gezielter durch den Sucher gucken. Die Teilnehmer sind hier sozusagen direkt mit einem Rahmen rumgegangen. Das sollte man eher andersherum machen.

Wie gehst du dann bei der abschließenden Bildbesprechung vor?

Je nach Teilnehmerzahl lege ich vorher eine Zahl fest, wie viele Bilder jeder Teilnehmer vorstellen darf, hier zum Beispiel fünf Fotos. Das müssen nicht die fünf besten Bilder sein, sondern auch diese, zu denen man eine Frage hat oder wo sich Probleme ergeben haben. Das ist sinnvoll, um den Kurs auch in der Schlussbesprechung noch zu nutzen.

Wie bringst du bei problematischen Bildern deine Kritik an?

Wenn der Teilnehmer etwas hätte anders machen können, ist es vor allem wichtig konstruktiv zu kritisieren. Ich gebe mir immer Mühe, das auf eine nette Art zu vermitteln. Aber es ist auch wichtig, dass ich nicht nur versuche, die Teilnehmer glücklich zu machen, sondern auch ehrlich bin und ihnen etwas mitgebe, damit ihre Bilder besser werden. Das macht dann noch glücklicher. Es zählt aber auch nicht nur meine Meinung. Ich finde es immer gut, wenn die Teilnehmer sich auch selbst einbringen. Obwohl ich als Fotograf das natürlich studiert habe, sind andere Meinungen genauso legitim.

Was war für dich in diesem Kurs der schönste Moment?

In den artistravel-Kursen ist das ja immer so, aber für mich war es das erste Mal, dass man nach dem Fotografieren auch noch zusammen gegessen hat. Das war toll, weil wir uns so in der kurzen Zeit noch mehr kennengelernt haben und man noch mehr über die Teilnehmer und über Fotografie spricht. So konnte ich noch besser herausfinden, was die Teilnehmer wollen und der Kurs klingt nur langsam aus, das ist ganz schön. Es bestärkt auch das Gefühl, dass man mehr zusammenarbeitet, anstatt dass ich immer nur vorne stehe.

Danke für das Gespräch, Sebastian. Wir freuen uns auf deinen nächsten Kurs!

 

 

Kundenstimmen:

„Der Kurs war gut, gibt nichts zu verbessern. Es hat Spaß gemacht und es sind keine Fragen offen geblieben. Sebastian Hopp kann gut erklären. Ich würde wieder buchen.“ – Harald

„Ich fühlte mich absolut geborgen in der Gruppe. Das war ein schönes und harmonisches Wochenende. Auch Sebastian Hopp kann man sehr weiterempfehlen: Er ist strukturiert, hat einen Plan, er ist zugewandt, aber drängelt sich nicht in den Vordergrund. Ich habe viel dazu gelernt.“ – Barbara

„Sebastian Hopp kann gut erklären. Es gab sehr individuelles Feedback und viele Möglichkeiten für Fragen und konstruktive Kritik zwischendurch. Es gab Zeit genug, um intensiv zu fotografieren. Ich habe viel mitgenommen.“ – Bernd

 

 

Unser nächster Kurs mit Sebastian Hopp:

 

Zeitraffer mit der Digitalkamera

03.08.—04.08.2019 / Hattingen

Rasende Wolken-Formationen, ein schneller Sonnenaufgang über der Großstadt – wir alle kennen die beeindruckende Wirkung des Zeitraffers. Aber wie geht das? Hier lernen Sie, wie Sie aus statischen Fotos einen Film mit Bewegung erstellen können, denn in diesem Fotokurs dreht sich alles um das Thema Zeitraffer-Film mit der digitalen Kamera!

 

 

Sebastian Hopp…

…findet viele Gründe, warum er fotografiert, die alle schwer in Worte zu fassen sind. Vor allem hat es für ihn etwas mit Neugier zu tun und mit der Spannung, eine Person oder einen Ort so intensiv zu erkunden, dass ein möglichst treffendes Bild dabei herauskommt.

…ist zu finden auf:

http://sebastian-hopp.com

http://fotografierediewelt.de