Erlebe das Abenteuer im Elbsandsteingebirge - Ein Kursbericht von Sandro Fabris
Als Fotografen suchen wir ständig nach neuen Quellen der Inspiration. Besondere Landschaften können für uns mit ihren harmonischen Kompositionen ein Ort sein, um neue Kreativität zu schöpfen.
In diesem Artikel tauchen wir ein in die Landschaftsfotografie aus der Perspektive unseres Dozenten Sandro Fabris, der uns in die malerische Umgebung der Sächsischen Schweiz entführt. Viel Vergnügen beim Lesen und Entdecken neuer atemberaubender Motive und fotografischer Horizonte im südöstlichen Teil von Deutschland!
Dieser Blogbeitrag ist auch für mich etwas Besonderes, denn er beschreibt nicht nur meine Erlebnisse auf einer meiner (Foto-)Reisen. Dieses Mal geht es um mehr. Denn 7 weitere fotografiebegeisterte Menschen haben mich auf dem Abenteuer/ der Reise/ dem Urlaub begleitet.
Im Rahmen des Workshops „Den Moment erleben und festhalten“ ging es mit artistravel und mir als Workshopleiter bzw. Dozent in die Sächsische Schweiz. Man ist immer ein wenig aufgeregt, denn auch wenn man die Location und sein Handwerk kennt, so gibt es immer noch zwei große Unbekannte in der Gleichung, auf die man praktisch keinen Einfluss hat: Das Wetter und vor allem die Teilnehmer:innen. Mit dem Ersten hatte ich Glück und mit dem Zweiten so richtig Glück.
Die Location erkunden
Ich kam einen Tag vor den Teilnehmer:innen an, was mir Gelegenheit gab, mich mit dem Hotel und dem Kursraum vertraut zu machen und auch die eine oder andere Location auf ihre Tauglichkeit hin zu überprüfen.
Zu den ohnehin geplanten Ausflugszielen mit den Teilnehmer:innen gesellten sich so auch noch der Gamrig und die Waitzdorfer Aussicht.
Mit dem Bastei Hotel hatten wir ein wunderschönes Hotel mit einer der Highlight-Locations direkt vor der Haustür und einem Restaurant, das den Namen Panorama-Restaurant auch wirklich verdient hat.
Das Kennenlernen
Birgit, Wolfgang, Uwe, Ralf, Yvonne, Erich und Joachim waren die Teilnehmer:innen, mit denen ich 5 spannende Tage verbringen durfte und die von sich aus alles getan haben, um das beste aus sich selbst, mir und der Reise herauszuholen.
In den frühen Nachmittagsstunden wurde das Restaurant zu unserem Treffpunkt, um schnell noch etwas Koffein nachzutanken und uns durch das Kuchenangebot zu probieren. Am Sonntag trafen wir das erste Mal aufeinander. Geplant war ein Kennenlern-Essen am Abend, bevor es dann am nächsten Morgen um 10 Uhr offiziell losgehen sollte.
Die Connection untereinander war schnell hergestellt. Wie konnte es auch anders sein, schließlich waren wir ja alle für das gleiche hier: „Eine Zeit unter Gleichgesinnten“. Diese Formulierung wurde tatsächlich mehrfach von verschiedenen Teilnehmer:innen genutzt und es beschreibt auch das, was sich die meisten in erster Linie von der Zeit in der Sächsischen Schweiz erhofften. Es wurde viel über Fotografie gesprochen, über die Erfahrungen, die man bisher gesammelt hat, welche Kamera man benutzt und was man sich von den nächsten Tagen erhofft.
Die ersten Motive
Gestärkt vom exzellenten Essen und beflügelt von den Kaltgetränken beschlossen wir, den offiziellen Start vorzuziehen und gleich den ersten Sonnenaufgang mitzunehmen. Da die Basteibrücke direkt vor der Hoteltür liegt, mussten wir auch erst um 4 Uhr aufstehen.
Der Workshop fand Ende Mai statt und somit waren die Tage lang. Sonnenaufgang um 5 Uhr, Sonnenuntergang um 21 Uhr. Ohne motivierte und enthusiastische Teilnehmer wäre ein solcher Workshop, in dem man auch die von Fotografen so beliebte blaue und goldene Stunde nutzen möchte, nur schwer möglich. Alle waren pünktlich am Start und wir wurden belohnt mit einem wunderschönen Sonnenaufgang und warmem Licht auf der Basteibrücke. Nachdem das klassische Motiv eingefangen war, verteilte sich die Gruppe und jeder begann seine eigenen Motive zu suchen, von denen es entlang der Basteibrücke sehr viele gab.
Nach der morgendlichen Session gab es Frühstück im Hotel und anschließend hatte jeder Zeit, sich noch einmal etwas auszuruhen oder auch ein Nickerchen nachzuholen. Um 10 Uhr startete dann die erste Session im Kursraum.
In den täglichen 1-2 Sessions geht es immer um einen Mix aus Theorie, Bildbesprechung, Bildbearbeitung und auch ein bisschen Philosophie. Alles zum Thema Landschaftsfotografie. Der Mittag wiederum stand zur freien Verfügung, aber auch hier verbrachte man die Zeit selten ganz allein und häufig in Gesellschaft bei Kaffee und Kuchen.
Den Abend gemeinsam ausklingen lassen...
Nach der Nachmittagssession ging es zum Abendessen in die Schrammsteinbaude. Eine Dinner-Location, die wir gleich mehrfach während des Kurses besucht haben, da sich alle Teilnehmer:innen sowie auch die teilweise mit angereisten Partner sehr wohl fühlten.
Ein weiterhin wohlwollendes Miteinander wurde hier regelmäßig auf die Probe gestellt, da sich das Knoblauchschnitzel und die Knoblauchsuppe großer Beliebtheit erfreuten. Die Tatsache, dass wir alle anschließend dennoch so viel Zeit wie möglich miteinander verbringen wollten, spricht umso mehr dafür, wie gut wir alle miteinander auskamen.
An diesem Abend haben wir noch auf einen Nachtisch verzichtet, um rechtzeitig zur ersten Sonnuntergangs-Location zu gelangen, der Waitzdorfer Aussicht. Auch hier hatten wir eine sehr gute Zeit, haben viel gelernt und für den ersten Tag einen guten Abschluss gefunden.
Da für Dienstag das für diese Woche schlechteste Wetter zu erwarten war, wollten wir am Montag besonders viel aus der Situation herausholen und es am Dienstag etwas langsamer angehen lassen.
Die Morgensession fiel also aus und man traf sich erst zum Frühstück. Anschließend ging es zu einer Tages-Session zum alten Acetyl-Gaswerk in Hrensko. Hier gab es vieles zu entdecken, u. a. auch, dass man mitten am Tag fotografieren gehen kann. Bildbesprechung und Schrammsteinbaude zum Abend standen auch wieder auf dem Plan. Da es in Strömen regnete gab es diesmal auch den Nachtisch zum Dinner.
Am Mittwochabend war das Wetter dafür schon wieder besser. Wir machten uns nach einem frühen Abend auf zum Gamrig. Die Gruppe war sich einig, dass diese Aussicht nochmal mehr zu bieten hatte als die Waitzdorfer Aussicht und auch hier wurden wir mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt.
Das Highlight der Reise
Für Donnerstagmorgen war das Highlight unserer Reise geplant. Der Lilienstein hat das Potential einem alles zu bieten, was man sich von einem Sonnenaufgangsspot erhoffen kann. Die Aussichten waren gut, aber was uns erwartete, übertraf auch meine kühnsten Hoffnungen. Ich bin dankbar und froh, dass wir diesen Moment gemeinsam erleben durften.
Der Magische Morgen
Zunächst musste man sich darauf einstellen, um 3 Uhr aufzustehen, um halb 4 abfahrbereit zu sein und anschließend 45 Minuten Aufstieg hinter sich zu bringen. Auch ich war erstaunt, wie viele sich dem Ausflug angeschlossen haben.
Natürlich konnte ich auch bei einem Landschaftsfotografie-Workshop nicht davon ausgehen, dass jeder immer bereit und in der Lage ist, diese langen Tage mitzugehen. Diejenigen, die sich gegen den Aufstieg und für etwas mehr Schlaf entschieden hatten, haben aber auch einen magischen Morgen an der Bastei verbringen können und sind genau wie wir zu wunderschönen Bildern gekommen.
Die Gruppe, die sich für den Lilienstein entschieden hat, begann den Aufstieg bei Dunkelheit und Nebel. Ein super Zeichen für uns, da wir davon ausgehen durften, dass wir uns mit dem Aufstieg irgendwann über dem Nebel befinden würden. Oben angekommen war es die schwierigste Aufgabe, die Teilnehmer davon abzuhalten, bei der ersten Aussicht bereits die Stative aufzustellen.
Zu schwer vorstellbar war es wohl für die meisten, dass es entlang des Plateaus noch weitere und auch bessere Ausblicke gab. In der Nähe der bekannten Wetterkiefer kamen wir dann zur Ruhe und begannen die rund einstündige Session, in der unzählige tolle Bilder entstanden sind. Mit dem Weitwinkel- und Teleobjektiv konnten wir abwechselnd weite Landschaften und Details einfangen. Beleuchtete Nebelfelder, Nebelschwanden, die durch den Wald und das Tal zogen, unendlich viele Ebenen bis zur Sonne am Horizont.
Es war schwer, sich letztlich zu lösen und den Abstieg anzutreten, aber irgendwie macht Fotografie auch hungrig und wir freuten uns alle auf einen warmen Kaffee und das gute Frühstück im Hotel.
Auf dem Weg nach unten kamen wir noch durch ein kleines Waldgebiet und auch hier boten sich perfekte Bedingungen durch den nach wie vor vorhandenen Nebel, der sporadisch durch einfallende Sonnenstrahlen beleuchtet wurde. Der Nebel sorgte für die nötige Separation von Motiven in den sonst so chaotisch wirkenden Wäldern.
Das Ende...
Nach dem Theorieteil am Vormittag ging es nochmal raus, um das beste aus der Frühlingszeit herauszuholen. Wir waren umgeben von knallig-gelben Raps- und frisch-grünen Getreidefeldern, die zusammen mit dem blauen Himmel ein kontrastreiches Bild boten.
Der letzte Abend in der Baude stand an und diesmal gab es auch noch eine Verlängerung an der Hotelbar. Es war lustig zu sehen, wie eine Gruppe, die getränkemäßig so weit auseinander liegt, sich dennoch bestens verstehen kann. Wenn man ein gemeinsames Thema wie Fotografie hat, können auch Tee-, Bier-, Wein-, Cocktail- und Kaffee-Trinker gemeinsam eine gute Zeit haben.
Am folgenden Morgen nahmen wir erneut den Sonnenaufgang über der Basteibrücke mit. Diesmal jedoch von einer anderen Aussicht aus. Und erneut sind alle auch um halb 5 morgens mitgezogen. Der spektakuläre Sonnenaufgang blieb diesmal aus, da uns ein kleines Wolkenband am Horizont das Sonnenlicht verweigerte. Dennoch war dies ein schöner Abschluss für unsere Fotografie-Sessions.
Ich war begeistert...
Danach gingen wir ein letztes Mal gemeinsam frühstücken und in den Kursraum für die finale Bildbesprechung und eine Finissage. Ich war begeistert, als ich die Werke der Teilnehmer:innen sah und mir klar wurde, dass dies nicht nur technisch und kompositorisch herausragende Bilder waren, sondern diese auch der Beweis dafür sind, welche tollen Momente wir erleben und festhalten konnten.
Birgit, Wolfgang, Uwe, Ralf, Yvonne, Erich und Joachim: Ich würde jederzeit wieder mit Euch auf Reisen gehen. Vielleicht wieder in der Sächsischen Schweiz oder vielleicht auch mal an der dänischen Küste. Danke für die Zeit unter Gleichgesinnten und dass sich der „Job“ (fast) wie Urlaub angefühlt hat.
Der Workshop war mehr als nur eine Fotografieerfahrung – es war eine Reise voller Entdeckungen, Gemeinschaft und kreativer Inspiration. Durch Sandros Leidenschaft und Expertise konnten wir nicht nur unsere fotografischen Fähigkeiten verbessern, sondern auch unvergessliche Momente in der wunderschönen Sächsischen Schweiz festhalten. Ich freue mich darauf, dass dieser besondere Kurs auch dieses Jahr wieder stattfinden wird und weitere Fotografie-Enthusiasten die Möglichkeit haben werden, die Magie dieser einzigartigen Landschaft zu erleben.
Sandro Fabris Kursteilnehmer sind mehr als zufrieden und haben die Eindrücke dieser einzigartigen Umgebung genossen. Der Kurs findet dieses Jahr wieder in der sächsischen Schweiz statt.
Hat der Kursbericht Dein Interesse geweckt? Dann schaue gerne auf unserer Website nach und genieße in 2024 selbst die spannenden Erlebnisse, die Dir dieser Kurs bieten kann!